Vorträge und Lesungen
Bischweiler oder der große Lebold
- Wann
- So, 7. September 2025, 11:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Müllheim
Blankenhorn-Palais
Jüdisches Leben im Elsass zwischen Verwurzelung und Bedrohung
Claude Vigées Roman »Bischweiler oder der große Lebold« im Markgräfler Museum
Kraftvolle Originale und traditionelles Leben finden sich darin ebenso wie die Gefährdung, ja Vernichtung dieses Lebens einer jüdischen Gemeinde im Elsass unter der Nazi-Herrschaft im Zweiten Weltkrieg: Claude Vigées autobiografischer Roman »Bischweiler oder der große Lebold« wird aus Anlass des Europäischen Tages der jüdischen Kultur in einer Lesung im Markgräfler Museum vorgestellt. Museumsleiter Andreas Weiß und Jan Heinz Stauffer vom Förderverein für Erinnerungskultur Müllheim e. V. führen in diese literarische Perle ein und lesen die eindrücklichsten Passagen am Sonntag, 7. September, 11 Uhr, im Blankenhorn-Palais. Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.
»Bischweiler oder der große Lebold« erschien 1994/95 in zwei Bänden unter dem Gesamttitel »Un panier de houblon« (ein Korb voll Hopfen); die deutsche Übersetzung unter neuem Titel wurde 1998 vom Berliner Verlag »Das Arsenal« besorgt. Der Ich-Erzähler entfaltet darin ein Panorama humor- und liebevoller Gestalten vor dem Hintergrund der sich auflösenden, jahrhundertealten jüdischen Landgemeinden des nördlichen Elsass zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt die markante Gestalt Großvater Leopolds steht. Immer drückender werden allmählich die Bedrohungen aus der deutschen Nachbarschaft, ehe schließlich am Beispiel eines jungen Ehepaares die Zerstörung jüdischen Lebens dargestellt wird.
Vigée schrieb das Werk in Erinnerung an sein eigenes Schicksal. Der Sprössling einer alteingesessenen jüdischen Händlerfamilie aus Bischweiler hatte die Flucht vor der Wehrmacht, den Widerstand in Südfrankreich und das Exil in den USA erlebt, ehe er sich nach vielen Jahren in Israel 2001 in Paris niederließ, wo er auch starb. Er lehrte Romanistik u. a. in Jerusalem und befasste sich in seinem dichterischen Werk besonders mit Brechungen in Lebenswegen und dem Verlust von Verwurzelung. Claude Vigée wurde 1984 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis geehrt.
Wegen begrenztem Platz ist eine Anmeldung notwendig unter [email protected] oder der Tel. Nr. 07631/801-520 (vormittags).
Quelle: Veranstalter
Claude Vigées Roman »Bischweiler oder der große Lebold« im Markgräfler Museum
Kraftvolle Originale und traditionelles Leben finden sich darin ebenso wie die Gefährdung, ja Vernichtung dieses Lebens einer jüdischen Gemeinde im Elsass unter der Nazi-Herrschaft im Zweiten Weltkrieg: Claude Vigées autobiografischer Roman »Bischweiler oder der große Lebold« wird aus Anlass des Europäischen Tages der jüdischen Kultur in einer Lesung im Markgräfler Museum vorgestellt. Museumsleiter Andreas Weiß und Jan Heinz Stauffer vom Förderverein für Erinnerungskultur Müllheim e. V. führen in diese literarische Perle ein und lesen die eindrücklichsten Passagen am Sonntag, 7. September, 11 Uhr, im Blankenhorn-Palais. Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.
»Bischweiler oder der große Lebold« erschien 1994/95 in zwei Bänden unter dem Gesamttitel »Un panier de houblon« (ein Korb voll Hopfen); die deutsche Übersetzung unter neuem Titel wurde 1998 vom Berliner Verlag »Das Arsenal« besorgt. Der Ich-Erzähler entfaltet darin ein Panorama humor- und liebevoller Gestalten vor dem Hintergrund der sich auflösenden, jahrhundertealten jüdischen Landgemeinden des nördlichen Elsass zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt die markante Gestalt Großvater Leopolds steht. Immer drückender werden allmählich die Bedrohungen aus der deutschen Nachbarschaft, ehe schließlich am Beispiel eines jungen Ehepaares die Zerstörung jüdischen Lebens dargestellt wird.
Vigée schrieb das Werk in Erinnerung an sein eigenes Schicksal. Der Sprössling einer alteingesessenen jüdischen Händlerfamilie aus Bischweiler hatte die Flucht vor der Wehrmacht, den Widerstand in Südfrankreich und das Exil in den USA erlebt, ehe er sich nach vielen Jahren in Israel 2001 in Paris niederließ, wo er auch starb. Er lehrte Romanistik u. a. in Jerusalem und befasste sich in seinem dichterischen Werk besonders mit Brechungen in Lebenswegen und dem Verlust von Verwurzelung. Claude Vigée wurde 1984 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis geehrt.
Wegen begrenztem Platz ist eine Anmeldung notwendig unter [email protected] oder der Tel. Nr. 07631/801-520 (vormittags).
Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Mo, 01. September 2025 um 11:27 Uhr
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